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Linux User Group Oldenburg [Tux]

Was ist Linux?

GNU/Linux ist ein Freies Betriebssystem. Das Betriebssystem eines Computers ist der zentrale Bestandteil des Systems. Seine wichtigste Aufgabe besteht darin, zwischen den Anwendungsprogrammen (z.B. einer Textverarbeitung) und der Hardware des Computers (also den mikroelektronischen Bauteilen) zu vermitteln.

Streng genommen ist Linux lediglich der Kern des Betriebssystems, der die Verbindung zwischen Hardware und Software herstellt. Um mit dem System auch arbeiten zu können sind viele GNU-Werkzeuge vorhanden, so daß man in der Summe ein GNU/Linux-System erhält.

Während man nach dem Kauf eines Computers an die Hardware gebunden ist, die man erstanden hat, kann ein Betriebssystem leicht ausgetauscht werden, da dieses als Software realisiert ist. So ist man keineswegs gezwungen, das Betriebssystem zu benutzen, das beim Kauf des Rechners evtl. bereits vorinstalliert ist (und für das man vielleicht unnötig Geld ausgegeben hat).

Vorteile

GNU/Linux zeichnet sich als Betriebssystem dadurch aus, daß tausende Menschen weltweit an dessen Entwicklung beteiligt sind und das Ergebnis jedem kostenlos zur freien Verfügung steht. Dies betrifft nicht nur die ausführbaren Programme, sondern auch den Quellcode, so daß jeder Interessierte die Möglichkeit hat, selbst Einfluß auf die zukünftige Entwicklung zu nehmen oder Fehler zu beheben. Für dieses Modell hat sich der Begriff Freie Software eingebürgert.

Freie Software

Der Begriff Freie Software bezeichnet (Computer-)Programme, deren Lizenzen besondere Freiheiten bieten. Zu den Anforderungen zählen u.a. die Offenlegung des Quellcodes durch den Autor (daher auch der häufig benutzte Name Open-Source-Software), sowie die freie Verbreitbarkeit und die freie Veränderbarkeit der Software durch den Benutzer.

Für die Praxis bedeutet dieses Modell, daß an der Entwicklung von Freier Software weltweit viele tausend Programmierer beteiligt sind, die über das Internet miteinander kommunizieren. Die Ergebnisse dieser Arbeit sind für jedermann über das Internet frei erhältlich. GNU/Linux ist der Name des bekanntesten Projekts der Freien-Software-Gemeinde, nämlich der eines Betriebssystems.

Linux oder GNU/Linux

Wenn man heute von Linux redet, meinen viele jedoch mehr als nur den Kernel. Unter Linux versteht sich landläufig eine komplette GNU/Linux-Distribution, so wie sie auf Linux-CD-ROMs enthalten ist. Der Kernel ist dabei zwar ein sehr wichtiger, aber nur ein kleiner Bestandteil des gesamten Systems, denn mit dem Kernel alleine kann der Benutzer gar nichts anfangen. Er benötigt zusätzliche Programme, die es ihm z.B. erlauben, Texte einzugeben, Berechnungen durchzuführen oder Dateien von einem Computer über ein Netzwerk auf einen anderen zu übertragen. Darüberhinaus wird ein Compiler benötigt, der den Kernel in Maschinencode übersetzt.

Genaugenommen ist Linux nur der Name des Kerns (engl. Kernel) des GNU/Linux-Systems, den der Finne Linus Torvalds 1991 zu entwickeln begann. Um den Kernel herum arbeiten Werkzeuge aus dem GNU-Projekt. Um beide elementaren Bestandteilen des Systems entsprechend zu honorieren, wird der Name GNU/Linux verwendet.

Distributionen

Da es recht mühselig sein kann, die einzelnen Pakete und Programme aus dem Netz zusammenzusuchen und ein System daraus zu erstellen, wurden Distributionen ins Leben gerufen. Dabei handelt es sich um fertig zusammengestellte Systeme, die von CD oder über ein Netzwerk installiert werden und die gesamte Bandbreite an Software enthalten. Die Macher haben dabei großen wert darauf gelegt, daß die einzelnen Komponenten gut zusammen passen.

Alle Programme einer GNU/Linux-Distribution werden ebenfalls als Freie Software entwickelt. Lanciert wurde diese Initative schon viele Jahre vor dem ersten Linux-Kernel von der Free Software Foundation unter dem Projektnamen GNU.

Vertrieb auf CDs

GNU/Linux wird an vielen Stellen im Internet angeboten, damit sich jeder, der es einsetzen möchte, eine Kopie aus dem Netz auf den eigenen Rechner herunterladen kann. Da dieser Prozeß aber mitunter mühsam und langwierig sein kann, haben sich Firmen, die sog. Distributoren, entschlossen, ein fertig zusammengeschnürtes Paket aus dem Netz oder eigens zusammengestellte GNU/Linux-Systeme auf CD-ROMs anzubieten.

Häufig werden mit dem Kauf zusätzliche Dienstleistungen erworben, wie z.B. telefonische Installationshilfe. Viele dieser Distributionen können ebenfalls kostenlos aus dem Netz gefischt werden.

Neben vielen anderen ist es auch den Distributoren zu verdanken, daß GNU/Linux seinen früheren Ruf als "`Hacker-System"' abschütteln konnte, demzufolge es nur Computer-Spezialisten bedienen konnten, die das System durch die Eingabe zeilenlanger, kryptographisch anmutender Befehlsketten zu dem gewünschten Verhalten anzuleiten verstanden. Dank der Entwicklung moderner und benutzerfreundlicher Installations- und Konfigurationsroutinen gestaltet sich die Einrichtung heute als eine leichte Übung. Ebenso hat die Entwicklung intuitiv bedienbarer Benutzeroberflächen in den letzten Jahren entscheidend zur Akzeptanz durch den Anwender beigetragen.

Hohe Qualität

Die Software-Industrie hat schon seit langem erkannt, welches Potential in Linux für die private und gewerbliche Nutzung steckt. GNU/Linux bietet eine große und weiter wachsende Anzahl von hochentwickelten Programmpaketen zur Lösung der unterschiedlichsten Aufgaben in Wirtschaft, Wissenschaft und Technik an. Große Konzerne vertrauen heute auf die Zuverlässigkeit von GNU/Linux und sparen dadurch Ausgaben in Millionenhöhe.

Ausschlaggebend für die hohe Qualität, die GNU/Linux heute, auch (oder: gerade) im Vergleich zu so manchen kommerziellen Kompetitoren auszeichnet, ist, daß das System viele Jahre lang ohne kommerziellen Erfolgsdruck von innen nach außen reifen konnte, um heute als vollrangiges Mitglied der UNIX-Adelsfamilie sowohl Aufgaben im Netzwerk als auch solche im Bereich des personal computing glänzend zu meistern.

LinuxTag e.V. & Martin Schulze